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Climate smart agriculture in Machakos county, tags: landwirtschaft für und - CC BY-SA

Transformation der Landwirtschaft: ein neuer Ansatz zur Ernährung der Menschen und zum Schutz der Umwelt

Die Diversifizierung der Landwirtschaft durch wechselnde Anbaukulturen, den Erhalt von Bodennährstoffen und den Einsatz verschiedener Strategien kann sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt erhebliche Vorteile bringen. Diese Idee wird durch eine bahnbrechende Studie gestützt, an der Forscher aus über 15 Ländern beteiligt waren und Daten von 2 655 landwirtschaftlichen Betrieben auf fünf Kontinenten erhoben wurden. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden am 4. April 2024 in der Zeitschrift Science veröffentlicht.

„Diese Forschung liefert den Beweis, dass vielfältige landwirtschaftliche Systeme nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft für Gemeinschaften und die Umwelt sind. Das sagt Zia Mehrabi, Assistenzprofessorin für Umweltstudien an der CU Boulder und Mitautorin der Studie.

Dies ist ein Beweis dafür, dass dies tatsächlich funktionieren kann – wir können uns landwirtschaftliche Systeme vorstellen, die vielfältiger sind und gleichzeitig den Menschen und der Natur dienen

Zia Mehrabi

Angesichts der zunehmenden Tendenz zu Monokulturen, bei denen nur eine einzige Kulturpflanze angebaut oder eine einzige Tierart gezüchtet wird, ist diese Umstellung auf Vielfalt von entscheidender Bedeutung. Zu den Risiken, die mit Monokulturen verbunden sind, gehören der Verlust von Nährstoffen im Boden und die Ausbreitung von Schädlingsbefall. In den Vereinigten Staaten beispielsweise ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe auf den niedrigsten Stand seit der Zeit vor dem Bürgerkrieg gesunken, wie das US-Landwirtschaftsministerium berichtet.

Ein heißes Thema neu beleuchten

Die Forschungsarbeit bietet eine neue Perspektive für ein in Umweltkreisen viel diskutiertes Thema: die Diversifizierung der Landwirtschaft. Unter diesem Begriff werden verschiedene Strategien zusammengefasst, mit denen Jahr für Jahr mehrere Kulturen auf einem Betrieb angebaut werden. Die Landwirte wechseln beispielsweise zwischen Kulturen wie Mais, Bohnen und Okra oder pflanzen in der Nebensaison Deckfrüchte an, um die Bodengesundheit zu erhalten.

Das komplexe Zusammenspiel verschiedener landwirtschaftlicher Diversifizierungspraktiken wie Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau und Deckfruchtanbau wurde bisher nur unzureichend untersucht, da es an umfassenden Forschungsarbeiten mangelt, die ihre integrierten Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften und die ökologische Nachhaltigkeit untersuchen.

Die Forscher setzten in dieser Studie einen einzigartigen methodischen Plan ein, indem sie partizipatorische Ansätze mit ausgefeilten statistischen Analysen kombinierten, um Daten aus 24 verschiedenen landwirtschaftlichen Systemen aus verschiedenen Regionen weltweit zu untersuchen.

University of Copenhagen

The University of Copenhagen is a public research university in Copenhagen, Denmark. Founded in 1479, (wikipedia)

University of British Columbia

The University of British Columbia is a public research university with campuses near Vancouver and in Kelowna, British Columbia. Established in 1908, it is British Columbia’s oldest university. (wikipedia)

agrarfeld

Landwirtschaft in Baden-Württemberg

Ökologischer Landbau

Die Zahl der Biobetriebe wächst weiter. Im Jahr 2015 gab es rund 7.130 Unternehmen. Damit engagieren sich mehr als 9% von Baden-Württemberg für den ökologischen Landbau. Das bedeutet zum einen, dass der Anteil der Weideflächen höher ist als in konventionellen Betrieben und dass ein kleinerer Teil der Gesamtfläche als Ackerland genutzt wird. Obwohl sie in Bezug auf die Landnutzung effektiv sind, sind die Erträge der Biobauern oft niedriger als die der konventionellen Bauern.

Zur weiteren Förderung des ökologischen Landbaus hat die Landesregierung den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ umgesetzt. Ziel ist es, die Bedingungen für Biobauern zu verbessern und damit den Zugang für neue interessierte Bauern zu erleichtern. So bietet beispielsweise das Programm Landwirtschaft, Klimaschutz und Tierschutz (FAKT) finanzielle Anreize, trotz niedrigerer Ernteerträge auf den ökologischen Landbau umzusteigen. Der FAKT-Support setzt voraus, dass eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind. Hier sind einige davon:

  • die Aufgabe chemischer und synthetischer Produktionsmittel
  • diversifizierte Fruchtfolge
  • Einhaltung der spezifischen Anforderungen an die Fütterung und Zucht von Nutztieren

Seit 2015 zahlt FAKT eine Gebühr von 230 Euro pro Hektar Ackerland und Grün aus biologischem Anbau.

Tierproduktion

Rund 50% der landwirtschaftlichen Produktion in Baden-Württemberg besteht aus tierischen Produkten. Die Zahl der im Bundesland gehaltenen Tiere ist seit einigen Jahren rückläufig. Im Jahr 2016 wurden beispielsweise rund 1 Million Rinder (davon rund 350.000 Milchkühe), 3,7 Millionen Hühner und 1,8 Millionen Schweine in der Landwirtschaft gezüchtet, weniger als 1960. Andererseits ist die Zahl der Gänse, Enten und Truthähne seit 1999 stetig gestiegen.

Dieser Rückgang, insbesondere bei der Zahl der Schweine und Rinder in der baden-württembergischen Tierhaltung, ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen sind die Tierschutznormen seit 2006 immer strenger geworden. So wurden beispielsweise 2013 die Anforderungen an Zuchtsauen in der Tierschutz- und Nutztierhaltungsverordnung erweitert. Andererseits kann auch der Kostendruck durch Schwankungen der Futtermittelpreise entscheidend gewesen sein. Um die Landwirte zur Förderung des Tierschutzes zu ermutigen, gibt es ein Programm zur Förderung von Investitionen in die Landwirtschaft. Damit werden Investitionen unterstützt, die das Ziel des Tierschutzes verfolgen.

Auch in Zukunft werden die Marken zur Förderung einer tierfreundlichen Zucht beitragen, auch wenn sie sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Insbesondere sollten die spezifischen Bedürfnisse der Tiere in Bezug auf die Arten und die Möglichkeit, ein solches Verhalten zu praktizieren, stärker berücksichtigt werden.

Die Zukunft der Landwirtschaft

Die Bedürfnisse der Landwirte sind gestiegen: Sie müssen nachhaltig und umweltfreundlich, aber auch effizient und im Einklang mit Umwelt- und Tierschutzstandards sein. Die Frage, wie Lebensmittel hergestellt werden, wird immer wichtiger.

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen spielen in diesem Gleichgewicht eine wichtige Rolle. Es ist ebenso wichtig, sie zu modernisieren und wettbewerbsfähig zu halten wie sie im Rahmen einer umweltgerechten Bewirtschaftung zu fördern. Die erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen und -programme sind im Aktionsplan für die ländliche Entwicklung und im Aktionsplan des Landes (MEPL III) zusammengefasst.

Die nachhaltige Landwirtschaft in Baden-Württemberg erfordert die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus und die Förderung der Erhaltung von Betrieben in schwer zu bewirtschaftenden Regionen. Zudem ist eine deutliche Mehrheit der baden-württembergischen Bevölkerung gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Baden-Württemberg ist seit Oktober 2012 Mitglied im Europäischen Netzwerk der gentechnikfreien Regionen und lehnt daher die Verwendung gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel deutlich ab. Im Bereich des Klimaschutzes gilt für den Bund weiterhin das Ziel, nahezu natürliches Grasland zu erhalten.13

Weitere Infos: Landwirtschaft Anbau Erfahrungen