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Landwirtschaft in Baden-Württemberg

Ökologischer Landbau

Die Zahl der Biobetriebe wächst weiter. Im Jahr 2015 gab es rund 7.130 Unternehmen. Damit engagieren sich mehr als 9% von Baden-Württemberg für den ökologischen Landbau. Das bedeutet zum einen, dass der Anteil der Weideflächen höher ist als in konventionellen Betrieben und dass ein kleinerer Teil der Gesamtfläche als Ackerland genutzt wird. Obwohl sie in Bezug auf die Landnutzung effektiv sind, sind die Erträge der Biobauern oft niedriger als die der konventionellen Bauern.

Zur weiteren Förderung des ökologischen Landbaus hat die Landesregierung den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ umgesetzt. Ziel ist es, die Bedingungen für Biobauern zu verbessern und damit den Zugang für neue interessierte Bauern zu erleichtern. So bietet beispielsweise das Programm Landwirtschaft, Klimaschutz und Tierschutz (FAKT) finanzielle Anreize, trotz niedrigerer Ernteerträge auf den ökologischen Landbau umzusteigen. Der FAKT-Support setzt voraus, dass eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind. Hier sind einige davon:

  • die Aufgabe chemischer und synthetischer Produktionsmittel
  • diversifizierte Fruchtfolge
  • Einhaltung der spezifischen Anforderungen an die Fütterung und Zucht von Nutztieren

Seit 2015 zahlt FAKT eine Gebühr von 230 Euro pro Hektar Ackerland und Grün aus biologischem Anbau.

Tierproduktion

Rund 50% der landwirtschaftlichen Produktion in Baden-Württemberg besteht aus tierischen Produkten. Die Zahl der im Bundesland gehaltenen Tiere ist seit einigen Jahren rückläufig. Im Jahr 2016 wurden beispielsweise rund 1 Million Rinder (davon rund 350.000 Milchkühe), 3,7 Millionen Hühner und 1,8 Millionen Schweine in der Landwirtschaft gezüchtet, weniger als 1960. Andererseits ist die Zahl der Gänse, Enten und Truthähne seit 1999 stetig gestiegen.

Dieser Rückgang, insbesondere bei der Zahl der Schweine und Rinder in der baden-württembergischen Tierhaltung, ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen sind die Tierschutznormen seit 2006 immer strenger geworden. So wurden beispielsweise 2013 die Anforderungen an Zuchtsauen in der Tierschutz- und Nutztierhaltungsverordnung erweitert. Andererseits kann auch der Kostendruck durch Schwankungen der Futtermittelpreise entscheidend gewesen sein. Um die Landwirte zur Förderung des Tierschutzes zu ermutigen, gibt es ein Programm zur Förderung von Investitionen in die Landwirtschaft. Damit werden Investitionen unterstützt, die das Ziel des Tierschutzes verfolgen.

Auch in Zukunft werden die Marken zur Förderung einer tierfreundlichen Zucht beitragen, auch wenn sie sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Insbesondere sollten die spezifischen Bedürfnisse der Tiere in Bezug auf die Arten und die Möglichkeit, ein solches Verhalten zu praktizieren, stärker berücksichtigt werden.

Die Zukunft der Landwirtschaft

Die Bedürfnisse der Landwirte sind gestiegen: Sie müssen nachhaltig und umweltfreundlich, aber auch effizient und im Einklang mit Umwelt- und Tierschutzstandards sein. Die Frage, wie Lebensmittel hergestellt werden, wird immer wichtiger.

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen spielen in diesem Gleichgewicht eine wichtige Rolle. Es ist ebenso wichtig, sie zu modernisieren und wettbewerbsfähig zu halten wie sie im Rahmen einer umweltgerechten Bewirtschaftung zu fördern. Die erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen und -programme sind im Aktionsplan für die ländliche Entwicklung und im Aktionsplan des Landes (MEPL III) zusammengefasst.

Die nachhaltige Landwirtschaft in Baden-Württemberg erfordert die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus und die Förderung der Erhaltung von Betrieben in schwer zu bewirtschaftenden Regionen. Zudem ist eine deutliche Mehrheit der baden-württembergischen Bevölkerung gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Baden-Württemberg ist seit Oktober 2012 Mitglied im Europäischen Netzwerk der gentechnikfreien Regionen und lehnt daher die Verwendung gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel deutlich ab. Im Bereich des Klimaschutzes gilt für den Bund weiterhin das Ziel, nahezu natürliches Grasland zu erhalten.13

Weitere Infos: Landwirtschaft Anbau Erfahrungen