Deutsche Landwirte setzen auf Mais-Bohnen-Zwischenfruchtanbau, um die Silagequalität und die Artenvielfalt zu verbessern.
Der Mais-Bohnen-Zwischenfruchtanbau, bei dem Mais und Kletterbohnen gemeinsam auf einer Parzelle angebaut werden, erfreut sich bei deutschen Landwirten zunehmender Beliebtheit.
Forschungen an der Universität Hohenheim haben ergeben, dass sich die Erträge und der Proteingehalt deutlich verbessern, wenn Mais und Bohnen zusammen unter niedrigeren Stickstoffbedingungen angebaut werden.
Vorteile des Zwischenfruchtanbaus von Mais und Bohnen
Neben dem verbesserten Proteingehalt, der zu höheren Erträgen führt, bietet dieses Zwischenfruchtsystem auch wichtige Dienste für die biologische Vielfalt, indem es Vögel und Insekten auf den Hof lockt.
“Mais und Bohnen passen perfekt zusammen… man kann Ökonomie und Ökologie auf sehr geschickte Weise kombinieren”, sagt Willmar Leiser, Leiter der Staatlichen Saatzuchtanstalt der Universität Hohenheim.
Diese traditionelle landwirtschaftliche Methode, die ursprünglich aus dem landarmen Hochland Lateinamerikas stammt, stößt in Europa, insbesondere in Deutschland, auf zunehmendes Interesse.
In nur drei Jahren ist die mit Mais und Bohnen bebaute Fläche von einigen wenigen Hektar im Jahr 2017 auf 15.000 ha im Jahr 2020 angewachsen und wird in diesem Jahr voraussichtlich 20.000 ha erreichen.
Leistungsstarke Mais-Bohnen-Sorten
Deutsche Züchtungsprogramme haben leistungsstarke Mais- und Bohnensorten entwickelt, die am Ende der Saison viel Biomasse mit reichlich Maiskolben und grünen Bohnenschoten produzieren.
Maissorten, die resistent gegen Pilzbefall sind, eignen sich am besten für den Zwischenfruchtanbau mit Bohnen, da sie den kletternden Bohnen eine Stütze bieten, um an den Maisstängeln hochzuwachsen.
Die Bohnen schützen den Boden vor Erosion, binden atmosphärischen Stickstoff bei Stickstoffmangel, bieten Insekten über einen langen Zeitraum hinweg Nahrung und bieten bodenbrütenden Vögeln Schutz.
Willmar Leiser
Fortschritte in der Bohnenzüchtung haben zur Entwicklung geeigneter Sorten für den Zwischenfruchtanbau mit Mais geführt, die sich durch kleine Samen auszeichnen, die in ihrer Größe den Maiskörnern ähneln.
Mais und Bohnen können in abwechselnden Reihen mit einer Breite von 37,5 cm angebaut werden. Dr. Leiser rät jedoch dazu, Mais- und Bohnensamen zu mischen und dann gemeinsam in 75 cm Breite auszusäen, so dass die Bohnen in der gleichen Reihe über den Mais wachsen und nicht quer durch die Reihen.
Das Hacken zwischen den Reihen, wie es von Bio-Anbauern praktiziert wird, erleichtert auch die Ernte.